Love Actually... sucks!
Zur persönlichen Selbstfindung gehört das Thema: Ortsansässigkeit. Ich bin kein Fan von Innsbruck. Gibt sich international, ist es aber nicht wirklich. Im Gegensatz zu mir: Mein CV ist international und deswegen glaube ich, es auch zu sein. Was tu ich also hier?
Life happens und dann beantworten sich solche Fragen oft von selbst. Abgesehen von family issues, die einen überlegen lassen, doch im Jewel of the Alps zu bleiben, kommt es vor, dass man in einem nicht sehr günstigen Moment der Selbstfindung auf jemanden trifft, der Partnerpotential hat, und bei dem man weiß, der könnte einem lieber werden als einem grad recht ist. Natürlich passiert mir das. Natürlich. Natürlich.
Wie schwer kann es sein, einen gern reisenden (Cluburlaub zählt nicht), nicht voll tätowierten, nicht vom Zigaretten-Konsum (oder sonstigen Drogen ^^) abhängigen, dafür gebildeten Mann in der geografischen Nähe zu finden, der obendrein noch die deutsche Orthographie (das vs. dass!) beherrscht. Genau. Grenzt an ein Wunder. Dieses stand dann plötzlich vor mir - auf dem Trampelpfad meines Selbstfindungstrips. In Innsbruck. Ganz ohne Tinder. Wie außerordentlich praktisch.
Das Leben in Phasen
Ich, mitten in der Selbstfindungs-, Gründungs- UND Bewerbungsphase (ja, ich brauche die Herausforderung im Leben), ließ bis dato meine CVs und sonstige für Personaler wichtige Unterlagen zwischen EU Staaten und afrikanischem Kontinent zirkulieren, was nicht sehr förderlich für das potentielle Wunder Mann gewesen wäre. Und weil ich eh (family issues!) nicht so recht wusste, ob das Ausland wirklich wieder eine Option zu diesem Zeitpunkt war, hab' ich mich eines schönen Sonntags am Berg hingesetzt und beschlossen, die Bewerbungszirkulation auf Österreich (bzw. in weiterer Folge Innsbruck + Umgebung) einzuschränken. Irgendwann müssen Entscheidungen getroffen werden. Punkt.
„Trust the Journey“
Da ich 2019 zu meinem Jahr erkoren habe und seit 6 Monaten (mehr oder weniger) erfolgreich diesem Motto folge, habe mich also auf diesen Love Shit nach sage und schreibe mehr als 2 Jahren Beziehungspause eingelassen. Aber so hard core. Damit meine ich: Sich mit Mitte 30 für zwei Wochen wie 16 fühlen. Hat was. Mit allen emotionalen Höhen und Tiefen wie damals. Richtiges Retro-Feeling kommt dann auf, wenn die Story im Abgrund des untersten Kellergeschosses endet. Was sie tat. LOVE ACTUALLY... SUCKS. Aber hey, „Trust the journey“ läuft bei mir (… vielleicht sollt ich mir meinen 2019er Slogan doch überdenken).
Kurz vor der Misere sagte ich zu meinem besten Freund, dass ich froh bin, ihn zu haben, weil ich weiß, er bleibt mir mein ganzes Leben. Und führte fort: „Beim anderen (= das Wunder) weiß man das nicht, der kann auch eine Periodenerscheinung sein.“ Wie Recht ich doch hatte. 24h später: So schnell wie das Wunder in meinem Leben war, so schnell war es wieder draußen. Rein. Raus. Flutsch. Weg. Kein Drama, keine Szene, bloß eine SMS. Wie außerordentlich praktisch. Opfer-Sein von Caspering (die digitalisierte Höflichkeitsform von Ghosting) kann ich somit auf meiner To-Do-Liste abhaken.
Best Practices
Was nehmen wir mit aus diesen zwei „sweet sixteen Wochen“ voller Emotionen?
- Jupp, das Ende tat/tut verdammt weh, aber es waren unglaublich schöne Tage zuvor > Revitalisierungsfaktor zigfach höher als bei jeder käuflich zu erwerbenden Verjüngungskur.
- Mit menschlichen Beziehungen jeglicher Art muss man es handhaben wie mit fremden Kulturen: man muss aufhören, sie durch und durch verstehen zu wollen. Wenn's nicht sein soll, soll's nicht sein. Wenn der andere nicht will, will er nicht. Shit happens.
- Den Schlussstrich ziehen wir elegant mit Tatortkreide, vergeben dem Wunder Mann (weil er ist ja auch nur ein Mensch) und denken uns: Wer das Dengue-Fieber überlebt hat, übersteht das auch.
Und außerdem: So übel ist das Single-Dasein nicht, da hat man mehr Zeit, Innsbruck selbst international zu gestalten – durch Gründung, Baby!
#LifeIsAnAdventure
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