Multikulturelles Istanbul
Ein Zeuge Jehowas aus Nigeria, ein Moslem aus Tunesien und eine Katholikin aus Österreich befinden sich in einem Hotel. Das ist nicht der Beginn eines schlechten Witzes, sondern eines unvergesslichen Frühstücks. Kulturen und Religionen, Gesellschaft und Erziehung, Parallelen und Unterschiede wurden nicht nur diskutiert, sondern es konnte auch darüber gemeinsam gelacht werden. This is travelling & connecting cultures!
Sightseeing im Stakkato
So multikulturell wie dieser Tag begann, so setzte sich dieses Flair auch fort: Die europäische und asiatische Seite Istanbuls, gespickt mit traditionellen und modernen Ecken, hinter welchen sich geschickte und weniger geschickte Verkäufer verstecken und die vorbeitrabenden Leute in die Geschäfte locken wollen.
Im Grand Bazaar werden die Verkäufersprüche ausgefeilter und frecher. Joseph, welcher Teil meiner Frühstücksbegleitung war, kam mit auf Erkundungstour und als wir an einem besonders witzigen Süßwarenhändler vorbeikamen, schallte es in unseren Ohren: „Spend money on your honey.“ Er brachte uns tatsächlich dazu, in seinen kunterbunten Zuckerpalast einzutreten. Während unsere Kiefer Turkish Delight zermalmten, klärten wir ihn mit vollem Mund auf, dass wir kein Pärchen waren und Joseph deswegen nichts ausgeben wird. Diese Gelegenheit ließ sich der Händler natürlich nicht entgehen,… grünes Licht, um seinen besten Anmachspruch aus seinem Repertoire hervorzubringen: „Do you want my card and my heart?“ Mit einem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen gab ich ihm zur Antwort: „Just the card, please!“ Der große Meister der Anmache gab sich lachend geschlagen, händigte uns aber nochmal eine Handvoll Süßes aus, damit wir bei der Erkundung des großen Bazars nicht verhungern.
Hagia Sophia & Co
Zwischen gefälschter Designerware und handgeknüpften Teppichen, uralten Grabstätten, wunderbaren Moscheen, Museen, Caféhäuschen, mobilen Maroni- und Maiskolbenbrater, bunten Obst- und Gewürzständen, vorbei an arabischen Schriftzügen, gegrilltem Fleisch. Man riecht & fühlt den Orient!
Nach dem Besuch der Blauen Moschee gesellte ich mich zur langen Menschenschlange, die sich vor der Hagia Sophia gebildet hatte. Guys, I tell you something: Das Anstehen lohnt sich! Bereits am riesigen Eingangstor war ich überwältigt von der massiven Größe dieses Meisterwerkes. Man kann die Geschichte direkt fühlen, sie wirkte auf mich ein, wie es bis dato in keinem religiösen Gemäuer der Fall war. Das Deckenmosaik, die Verschmelzung von Geschichte und Religion, die Architektur, der Ruf zum Gebet, die Luster in schwindelerregenden Höhen – mir verschlug es wirklich den Atem. Genau wie in der Stadt selbst, gab es auch hier auf jedem Quadratmeter Neues zu entdecken.
Beim Ruf zum Gebet saß ich auf einem Stein vor der geschichtsträchtigen Hagia Sophia und wurde schon fast ein bisschen wehmütig, erinnerten mich diese Gesänge doch sehr an meine Zeit in anderen muslimischen Ländern.
Beim Ruf zum Gebet saß ich auf einem Stein vor der geschichtsträchtigen Hagia Sophia und wurde schon fast ein bisschen wehmütig, erinnerten mich diese Gesänge doch sehr an meine Zeit in anderen muslimischen Ländern.
Till the Next Goodbye
Am Rückweg zum Hotel schnappte ich mir ein volles Maronisackerl (ich hab's natürlich gezahlt!), welches im Hotelbett bei einer Doku über Istanbul verzehrt wurde. Und so ging mein erster und einziger Tag in dieser magischen Stadt vorüber, aber ich komme wieder – so viel ist sicher. Görüşürüz, Istanbul!
#LifeIsAnAdventure
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