Kult? Coffeekult!
Es gibt Plätze, an denen sich mühsame Lebensphasen besser aushalten lassen. Einer davon nennt sich Coffeekult – the place to be für alle Café-Fanaten Innsbrucks (und einer Gruppe arbeitsloser Girls). Bei meinen Tagesmassen an Cappuccos und Espressi traue ich mich durchaus Vergleiche zwischen den innenstädtischen Angeboten zu ziehen und zu behaupten: Ja, es ist wirklich und tatsächlich das allerbeste braune Gesöff der Stadt; eines, bei dem der Genießer seine Geschmacksnerven langsam aber sicher in die dauerhafte Abhängigkeit des Cafégenusses verabschiedet (ich weiß von was ich spreche!). Und nein, dieser Artikel wird nicht von vorher genannter Einrichtung gesponsert.
Wobei: Kult ist nicht gleich Kult. Innsbruck darf sich zwar mit derzeit 5 unschlagbaren Heißgetränk-Hotspots glücklich schätzen. Doch nur einer davon geht bei unserer alt eingesessenen Coffeekult-Gang als Kronjuwel durch. Jener in der Müllerstraße, weil dort die perfekte Synergie zwischen „best coffee & best human coffee maker“ vorzufinden ist.
Wie alles begann
Anfangs, als wir noch nicht in der AMS Statistik erschienen, galt das Kult als freitäglicher Fix-Treffpunkt für den obligatorischen „After-Work-Rein-In-Das-Wochenende-Café“, wo
* über die Zukunft gebrainstormt,
* Psychohygiene betrieben,
* nostalgische Teammeetings abgehalten,
* auf Kündigungen und neue Jobs angestoßen,
* alte und neue Liebeskummergschichtln diskutiert,
* Geburten und Geburtstage gefeiert
wurde(n).
Coffeekult = Living Room
Die Pre-Weekend-Treffen gibt’s immer noch, aber ein paar Mitglieder unserer arbeitslosen Girl-Gang weiteten die Sitzungen auf andere Wochentage aus und deklarierten Teile des kultigen Wohnzimmers als ernst zu nehmenden Co-Working und Breakfast-Space. Zu mehrt leidet es sich bekanntlich leichter. Diese Mini-Gruppe sinn- und arbeitssuchender Gleichleidenden ist sich heute noch einig, dass man mit dem besten Café am Gaumen jede erdenkliche Bewerbungs-Schreibblockade verflüssigt. Nicht zuletzt, weil der Coffeemaster Edi nebenberuflich (und während der Arbeitszeit) gerne als unbezahlter Life Coach agiert, der selbst für das Verfassen von Motivationsschreiben die ultimativen Tipps auf Lager hat: „Schreib halt „Ich bin motiviert“ und schick den Wisch ab.“
Die Auffangstation für die „Nachbarn in Not“ - wie wir von unserem Kaffeehelden über Wochen hinweg liebevoll betitelt wurden – wird uns über den Sommer hinweg fehlen. Jetzt heißt es für mich erst mal wieder: Die ersten sechs Monate des Jahres 2019 hinter mir lassen, mein Zeug packen, in den Flieger steigen, ein Auto mieten und neue Teile Afrikas erkunden – dort, wo Psychohygiene am besten funktioniert. It's travel time!
#LifeIsAnAdventure
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