Auf geht's - Africa

12. & 13.07. 2019

Innsbruck. Wels. Wien. Doha. Johannesburg. Windhoek. Warum kurz, wenn’s lang auch geht.
Mit Sack und Pack ging’s für mich am Freitag zuerst mal von Innsbruck nach Wels – mit der allerliebsten ÖBB natürlich, man will nachhaltig reisen (deswegen fliegen wir auch einmal um die halbe Welt, mieten ein Auto und durchqueren das südliche Afrika).

Vorstellungsgespräch bei den Eltern

Damit Kathis Eltern ihre Tochter beruhigt in den globalen Süden ziehen lassen, wurde ich noch kurz bei ihnen vorstellig. Neben selbstgemachten, kärntnerischen Schlipfkrapfen wurden bei einem medical Briefing durch Kathis Arztvater sämtliche Medis inspiziert, diskutiert, kritisch begutachtet und natürlich – wie es sich für einen seriösen Mediziner gehört – ausgetauscht bzw. ergänzt. Als ich erwähnte, dass ein Beatmungstuch und eine Notfalldecke zu meiner Reisegrundausstattung gehören, stieg mein Ansehen unter den Anwesenden definitiv (ich war jetzt nur noch die halb Irre, die sich regelmäßig auf Roadtrips in Afrika einlässt). Gut zu wissen außerdem, dass wir uns bei gröberen körperlichen Ausfällen per WhatsApp-Visite über Heilungsmethoden informieren können. Internet ist dafür zwar Voraussetzung, aber ein solches potentielles infrastrukturelles Manko muss man beim Elternbesuch nicht dreimal unterstreichen.
Kathis Mom testete in ihrer Freizeit über 100 Kulis, die allesamt (voll funktionstüchtig) bei uns in den Rucksäcken landeten, um sie an die Kinder im Home of Good Hope zu verschenken. Um 1 Uhr nachts zogen wir nach einem lustigen und gemütlichen Abend von Dannen und hatten das Gefühl, dass ich von Kathis Eltern als durchaus vertrauenswürdige und seriöse Reisebegleitung eingestuft wurde. Na dann, kann ja in Afrika nix mehr schief gehen.

Africa, Reiseapotheke
Africa is on time

Es ist kaum zu glauben, aber alle Flüge verliefen ohne gröbere Herausforderung. Wobei uns unsere übernachtigen Hirne nach über 24h Reise (inkl. stundenlangen Filmsessions und amüsanten Frage-Antwortspielchen) ein wenig im Stich ließen. In Jo’burg angekommen, guckten wir auf den Screen, lasen Windhoek, begaben uns zu Gate A25, wo wir ganze zwei Stunden ahnungslos auf das Boarding warteten und uns die Zeit mit grenzwertigem WiFi um die Ohren schlugen (weil uns keine Lounge mit unseren Kredit- bzw. Frequent Traveller-Karten kostenlos empfangen wollte). Brav standen wir anschließend Schlange… bis die Tickettante unsere Dokumente in Händen hielt, uns mit großen Augen anstarrte und meinte: „Wrong airline.“ Ihren heißen Tipp, hier und jetzt an dieser Stelle mal zu warten, lehnten wir dankend ab, hetzten zum nächstbesten Screen, und erkannten, dass wir uns am komplett falschen Ende des Terminals befanden. Ein bisschen Langstreckenlauf am Flughafen hat nach 20-stündiger Sitzerei noch keinem geschadet. Von A25 gings zu A02, verschwitzt und genervt von uns selbst kamen wir dort an, nur um festzustellen, dass sich die Menschenmasse noch nicht mal in Schlangenposition begeben hatte.

Africa, Reiseapotheke
Africa, Johannesburg

In Windhoek wurden wir überraschenderweise vom Shuttle-Menschen pünktlichst abgeholt (und das in good old Africa!), zum Chameleon Hostel (es gibt einfach kein Besseres in dieser Stadt) gebracht, wo wir ab Mitternacht für ein paar Stunden die Wärme des Bettes genossen bevor es am nächsten Morgen mit vollem Programm im Home of Good Hope weiterging.

#LifeIsAnAdventure