Meetings in Windhoek

08.09. - 10.09.2018

Einen Vorteil hat das ganze Autodesaster: Wir sind länger in Windhoek als geplant und können uns so - als ob wir nicht zu Hause schon genug arbeiten würden - schön einen Marathon an Projektmeetings über 3 1/2 Tage organisieren. Dazwischen noch bisschen sozial mit Freunden sein, die werden in den vollen Terminkalender reingequetscht ... Immer mit der mindestens 2x höflich unterstrichenen und schriftlichen Aufforderung: please be on time. Die Lustigen unter ihnen schicken daraufhin ein "Black time? Just kiddin'..." zurück. Sicher, wir planen mega Zeitpuffer ein zwischen den Meetings und dem sozialen Reality-Austausch, aber eh scho wissen ... Absagen von Personen, die eine zentrale Rolle spielen, kommen dann, wenn alle anderen - zwar eine halbe Stunde zu spät - bereits eingetrudelt sind.

Meetings in Windhoek
Wir haben mehr Meetings als im eigentlichen Berufsleben

Nichtsdestotrotz waren wir supererfolgreich. 3 Internatsplätze werden für das Education Program organisiert. Arzttermine für die 3 schwersten Fälle (1x Dermatologe, 1x Augenarzt, 1x Allgemeinmediziner) sind ausgemacht und Augenuntersuchungen werden bei zig Kids aus der Suppenküche in den nächsten Tagen durchgeführt. Einer unserer Schüler bewirbt sich an 6 verschiedenen Unis in den USA,... auch da werden wir noch einige Empfehlungsschreiben in den Computer hämmern. Zu viel dürfen wir an dieser Stelle nicht verraten, sonst wissen wir nicht mehr, was wir unseren Vereinsmitgliedern im nächsten Newsletter Spannendes mitteilen sollen.

Gewusst wie

Da sich unsere Windhoek-Paranoia trotz städtischer Abwesenheit über die letzten Wochen nicht gelegt hat, haben wir bei unseren Freunden während der Meetings nachgehakt, wie sie denn das so machen mit dem Geld beim Taxifahren (grad vorgestern haben's einem Hostelgast im Privattaxi (!) die gesamte Geldbörse abgenommen), ... vor allem am Abend ... Ganz einfach: Schuh aus, Geld rein, Schuh an. Nur das Taximoney bleibt im Börserl. Ich mit meiner Dauer-Flip-Flop-Tragerei werd mir mit diesem Gag ein wenig hart tun. In Mauretanien hat man sich als Frau das Geld einfach in die Oberweite gesteckt. Da hat selten ein Taxifahrer hingefasst. Dazu braucht man auch keine Floppen.

Aufhübschen!

Die Zeit in einem Hostel hat auch einen gewissen Regenerierungseffekt. Ihr dürft nicht vergessen, so eine Campingreise bei Wind und Wetter, die nimmt einen Körper ganz schön her. Die Fußsohlen sehen nicht nur aus wie Schmirgelpapier, sie können auch als solches einwandfrei verwendet werden. Nägel - egal, ob oben oder unten - sind in allen Farben (kein Nagellack) und Formen anzusehen. Die Hauttöne in guter Variation: farblich alterierend zwischen braun (Sonne), weiß (keine Sonne), fleckig (keine Dusche) und schuppig (komplett ausgetrocknet). Im Hostel kann man sich und seinen Körper immerhin so präparieren, dass man von den daheim wartenden Arbeitskollegen auch selbst als solcher wieder erkannt wird. Hostelaufenthalte am Ende einer Reise bringen auch andere Vorteile mit sich ... wie beispielsweise:

1. Man muss sich nicht mehr - in Liegeposition wohlgemerkt - wilden Verrenkungen beim An- und Ausziehen der Kleidung hingeben.
2. Nächtliche Toilettengänge müssen nicht mit Stirnlampe aufgesucht werden. Frostbeulen haben dementsprechend wenig Entstehungschancen.
3. WiFi ist immer und überall. Man muss sich nicht 3x um die eigene Achse drehen, die Hände mit dem Smartphone in der Höhe, oder verrenkt im Zelt drinhängen, wo man aussieht wie eine Barbiepuppe deren Gliedmassen in alle Richtungen gedreht wurden.

Und so gut das alles tut... mit Zelt und Rucksack ist das Abenteuer größer und die Verbundenheit zu Land, Leute & Natur eine andere. Solange die Knochen mitspielen wird gecampt was der Körper aushält.

#LifeIsAnAdventure